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Wie sitze ich mit Handicap richtig im Auto?

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Das „richtige“ Sitzen im Auto gehört zu den entscheidenden Kriterien, um über einen längeren Zeitraum sicher und bequem oder gar schmerzfrei Autofahren zu können. Dabei müssen diverse Punkte berücksichtigt werden, die mit der richtigen Sitzposition einhergehen und von uns bei einer optimalen Fahrzeugversorgung bedacht werden. Hier nur einige Aspekte des richtigen Sitzens für Fahrer und Beifahrer mit und ohne Handicap, beispielsweise auch für Aussendienstler:

Gute Rundumsicht

  • Leichter Überblick über Spiegel und Instrumente des Fahrzeugs
  • Personen mit Beinfunktion: Pedale müssen optimal und ergonomisch zu erreichen sein
  • Lenkradhöhe (Lesbarkeit der Armaturen, Entlastung der Arme)
  • Möglichst aufrechtes Sitzen mit gerader Rückenlehne, dadurch geringem Abstand zur Kopfstütze
  • Optimale Einstellung der Kopfstütze

Zum sicheren Sitzen im Auto mit (und ohne) Behinderung gehört selbstverständlich ein Gurtsystem, das den individuellen Anforderungen gerecht wird. Das betrifft einerseits die Personensicherung mittels Schulterschräg- oder H-Gurt und andererseits eine mögliche Rollstuhlsicherung. Letzteres vor allem dann, wenn die Person während der Fahrt im Rollstuhl sitzen bleibt.

Bei Personen mit geringer Oberkörperstabilität können zusätzlich Positionierungsgurte zum Einsatz kommen, die aber immer in Kombination mit Sicherheitsgurten angewandt werden müssen, da diese rein der Positionierung dienen.
 
Sehr wichtig sind Kopf- & Rückenstützsysteme, die gerade für Beifahrer im Rollstuhl, leider häufig vernachlässigt werden. Dabei ist die Stabilisierung des Kopf-, Nacken- und Rückenbereiches im Falle eines Unfalls enorm wichtig.

Die Ergonomie muss stimmen

Die positiven Auswirkungen eines ergonomischen Arbeitsplatzes auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit ist den meisten Menschen wohl bekannt. Die Sitzergonomie beim Autofahren ist sehr vergleichbar, wodurch die Haltung der Person bzw. die Einstellung des richtigen Sitzes direkte Auswirkungen auf das Fahrverhalten, die Sicherheit und die Gesundheit hat. Wir betrachten beim ergonomischen Autofahren beispielsweise:

  • die Form und Gestaltung der Sitze
  • Sitzhöhe
  • und den Abstand zum Lenkrad.

Diese individuellen Anpassungen der Körperhaltung nehmen direkten Einfluss zum Beispiel auf Rücken, Rückenmuskeln, Wirbelsäule, Bandscheiben und das Becken. Eine schlechte Haltung kann dabei zu Durchblutungsstörungen, Bandscheibenproblemen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen führen.

Beim Autofahren sind orthopädische Sitze an die vorhandenen Ausprägungen der Skoliosen-, Kyphosen und den Lordosenbereich anzupassen, beziehungsweise je nach Körpergröße einstellbar. Bei Erkrankungen wie beispielsweise Skoliosen, Kyphosen, Amputationen, Dekubitus und Lordosen ist dies essenziell, um eine optimale Sitzhaltung in Bezug auf die individuelle Körperform, Körpergröße und Körperhaltung zu erreichen.  Dadurch werden Druckstellen vermieden, die Bandscheiben und die Wirbelsäule geschont, sowie die Rumpfstabilität erhöht. Somit ist schmerzfreies und sicheres Autofahren über mehrere Stunden möglich.

Für mehr Informationen und Möglichkeiten der individuellen Sitze besuchen Sie bitte unsere Unterseite für ergonomische / orthopädische Sitze.

Aktives & Passives Sitzen

  • Aktives Sitzen:
    Beim aktiven Sitzen ist der Körper grundsätzlich in einer aufrechten Position. Das Becken sollte etwas nach vorne gekippt sein, was der natürlichen Haltung entspricht. Diese Haltung können Menschen mit körperlichen Einschränkungen häufig nicht lange oder sogar gar nicht ohne Unterstützung einnehmen. Deswegen nutzen wir sogenannte orthopädische Sitze, die im Vergleich zu herkömmlichen Autositzen über eine Vielzahl an Funktionen zur optimalen Sitzeinstellung verfügen. Dies ist vor allem bei längeren Fahrten extrem wichtig, denn mit der Zeit kann es für den Betroffenen schwer bis unmöglich werden die aktive Sitzhaltung aufrechtzuerhalten, sodass man automatisch in eine passive Sitzhaltung wechselt.
  • Passives Sitzen:
    Beim passiven Sitzen ist der Körper hinten angelehnt und nimmt zunächst eine komfortable Haltung ein. Das Becken wird nach hinten gekippt, während die Wirbelsäule in eine runde Stellung gerät, wodurch der Druck auf die Bandscheiben und die Rückseite der Wirbelsäule erhöht wird und Probleme entstehen können.

Wie sitzt man nun richtig im Auto?

Eine Kombination aus aktivem und passivem Sitzen ist die beste Variante, um richtig im Auto zu sitzen. Das aktive Sitzen ist zwar grundsätzlich von Vorteil, aber auch deutlich anstrengender als das passive Sitzen. Ein individuell angepasster, orthopädischer Sitz unterstützt Sie dabei, damit Sie trotz körperlicher Einschränkung aktiv sitzen können und bei Bedarf eine passive Haltung einnehmen können.
 
Wir liefern Ihnen eine für Sie maßgeschneiderte Sitzlösung dank orthopädischer Sitze, die wir perfekt auf Ihre Bedürfnisse anpassen können, damit Sie sicher, schonend und bequem im Auto sitzen.

Unser Angebot

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Unser Sitzangebot umfasst diverse qualitativ sehr hochwertige Sitze und Sitzkonsolen, auch für Menschen mit geringer Körpergröße (Mikrosomie) oder Kinder, unterschiedlicher renommierter Hersteller.

Einer unserer Vorteile ist, dass wir die Produkte der unterschiedlichsten Hersteller frei kombinieren können und somit für unserere Kunden ein ideales Ergebnis erreichen. Die Komponenten bestehen dabei zum Beispiel aus:

  • Orthopädischen Sitzen
  • Sitzkonsolen (mechanisch oder elektrisch)
  • Hub-Schwenk-Systemen
  • Transferkonsolen
  • Positionierungssystemen
  • Stützsystemen
  • uvm.

Gerade bei Muskelerkrankungen wie Muskeldystrophie, Muskelatrophie oder neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose ist eine individuell verstärkte Körperführung nur durch eine Versorgung mit orthopädischen Sitzen und individuellen Rückenkissen möglich.

Sitzmöglichkeiten im Detail

Die Sitze Rehamed und Optimed von König sind unter anderem mit der sogenannten 4-Wege-Schukra ausgestattet, die als Lordosenstütze in Kombination mit einem Pro-Aktiv-Lamellensystem den unteren Bereich des Rückens optimal unterstützt. Dank dieses Systems kann der Grad der Wölbung, als auch die Höhen und Tiefenposition ganz genau auf die Person eingestellt werden.

Ein weiteres Feature ist die optimale Halswirbelsäulenverstellung (HWSV)  im oberen Bereich des Sitzes. Dadurch erreichen wir je nach Körpergröße und Sitzhaltung die optimale Anpassung von Rückenlehne und Kopfstütze.
 
Im Bereich der Sitzflächen unterscheiden wir in flach und superflach. Bei einem flachen Sitz sind die Seitenwangen des Sitzes sehr gering und in der Höhe, bieten aber dennoch eine gute Stabilität. Bei der superflachen Ausführung entfallen die Seitenwangen vollständig und vereinfachen damit den Transfer von Rollstuhl auf Sitz, hier wird durch die erhöhte Führung der Lehnenseitenwangenverstellung die Körperstabilität erreicht.

Vakuumkissen für Fahrschüler

Mit einem Vakuumkissen können wir sehr schnell ein perfekt passendes Rückenkissen für unsere Kunden erzeugen, das sofort einsatzbereit ist. Dies ist besonders bei Selbstfahrern und Fahrschüler sehr wichtig, denn eine Probefahrt in einem umgebauten Fahrschulwagen gehört zu unserer inviduellen Bedarfsermittlung. Da das zukünftige Kissen noch erstellt werden muss, können wir somit ganz leicht die Übergangszeit während der Fahrstunden überbrücken. Das Vakuumkissen ist mit kleinkörnigem Granulat gefüllt und passt sich beim Sitzen genau der Rückenform unserer Kunden an. Durch die Möglichkeit die Luft abzusaugen, wird das Kissen gestrafft und die Form bleibt fest erhalten.

Intelligenter High-Tech Schaumstoff

Alternativ zum Vakuumkissen fertigen wir mit Hilfe unterschiedlichster „intelligenter“ Schaumstoffe die Grundlage für individuelle Sitzpolster. Unsere Prototypen dienen später einem Polsterer/Sattler als Vorlage, um ein in der gewünschten Optik bezogenes Kissen zu erstellen. Bei der Herstellung solcher Kissen achten wir neben Körpergröße, Körperhaltung und Körperform vor allem auf die besonderen Anforderungen beim Autofahren. Somit entsteht am Ende ein Sitzverhalten, mit dem man auch Autofahrten über mehrere Stunden sicher genießen kann.

Sitzdruckmessung

Mithilfe unserer Partner können wir eine Sitzdruckmessung durchführen, um auch in diesem Bereich das Autofahren für Fahrer oder Beifahrer, gerade dann, wenn man im Rollstuhl sitzen bleibt, erheblich zu verbessern. Die Sitzdruckmessung kommt unter anderem üblicherweise zum Einsatz bei der Erstellung von Sitzkissen für Rollstühle erfolgt durch das Druckmessungssystem Bodytrack, welches mithilfe von Lycra-Sensormatten die Kontaktflächen auf dem Rollstuhl erfasst und optimiert. Die Druckmessung und -überwachung wird farblich visualisiert, um die stark beanspruchten Kontaktzonen eindeutig zu erkennen. Auf Basis der Messung arbeiten wir an der Sicherstellung und Verbesserung Ihres Komforts, sowie an der Verhinderung von Gewebetraumata und Druckgeschwüren (Dekubitus).
Zur Antidekubitusprophilaxe setzen wir besondere Antidekubituskissen, aber auch Gel- und Luftflotationskissen ein.

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Wollen Sie sich von unserer Sitzausstellung überzeugen und / oder sind Sie auf der Suche nach einer individuellen Lösung für Ihr Fahrzeug? Dann kontaktieren Sie uns und lassen sich professionell von uns beraten!

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